Wie verändert uns das Hören? Auf welche Weise verändern die Klänge, die wir hören, uns und unseren Körper? Hören wir nicht zu, um bewegt, beeinflusst, berührt zu werden? Ist Zuhören nicht eine Form der Unterbrechung, bei der Geräusche und Schwingungen, Stille und die Worte anderer den Körper bewohnen und man mit einer Vielzahl von Kräften und Bedeutungen, Subjekten und Objekten in Berührung kommt? »The Open Body« fängt das Zuhören als eine Erfahrung der Transformation ein. Die Performance verleiht dem Zuhören Körper, indem sie durch Improvisation und erweiterte Wahrnehmung mit Bewegung experimentiert. Dies führt zu einer tieferen relationalen Perspektive, in der die Darsteller über Körper und Umgebungen hinweg zuhören, eine Form der Live-Forschung, die kreativ mit Imagination arbeitet. Während der gesamten Dauer des Stücks lernen die Darsteller von dem, was sie sehen und hören, und übertragen dies in die Arten und Weisen, wie sie im Körper sind. Es entsteht ein meditatives Werk der affektiven Einstimmung, in dem sich der Körper seiner Umgebung, sich selbst und anderen gegenüber öffnet und das Publikum in eine Szene langsamer Aufmerksamkeit und radikaler Anteilnahme einbezieht.
Labor Sonor – die Reihe für experimentelle Musik, Film und Performance – präsentiert das Spektrum aktueller experimenteller Formen jenseits genrespezifischer Bestimmbarkeit – von Echtzeitmusik über Elektronik, Performance, audiovisuelle Formate, konzeptuelle Musik, neue komponierte Musik bis zu experimentellem Pop. »The Open Body« wird in Zusammenarbeit zwischen Labor Sonor und The Listening Biennial anlässlich der Eröffnung der zweiten Ausgabe der Biennale entwickelt und präsentiert.
Das Publikum kann während der Aufführung rein- und rausgehen.