Richard Wagner ist eine Drag Queen, und Shlomi Moto Wagner’s Urgroßvater war ihre Drag-Mutter. Gemeinsam teilen sie nicht nur familiäre Wurzeln, sondern auch ein Drag-Erbe im jüdischen House of Mazeltov. Diese pseudo-dokumentarische Musiktheater-Performance gräbt nach vergessenen Gerüchten und verdrängten Fakten über Wagners Persönlichkeit: seine Obsession mit Rosa, die skandalösen Satin-Bestellungen, und die Frage, ob das Verstecken seiner Wünsche mit dem Hass zusammenhängt, den er zugleich in die Welt projizierte.
Könnte dieses Projekt seine verspätete Coming-Out-Erklärung sein? Zwischen klassischen Wagnermotiven, elektronischen Beats, Lip-Sync, Videoprojektionen und viel rosa Satin entsteht ein queeres Musiktheater-Spektakel für das 21. Jahrhundert.
Also, Mazeltov Queen Richard Wagner – let’s go!
Inszeniert, performt und komponiert von Shlomi Moto Wagner – interdisziplinärer Performer*, ausgebildeter Opernsänger*, Komponist*, Author* und Dragqueen a.k.a. Mazy Mazeltov, der*die klassische Musik und Formen mit Popkultur und queerer Mythologie auflädt und neu zusammensetzt. Gemeinsam mit Dramaturgin und Co-Regisseurin Anne Welenc entsteht eine glitzernde und schonungslose Auseinandersetzung mit der wohl polarisierendsten Figur der Operngeschichte. Für die technische Magie sorgt Jones Seitz, während die 3D-Bildwelten in einer aufregenden neuen Zusammenarbeit mit dem digitalen Künstler Alejandro Spano entstehen. Die Kostüme entwirft Michel Wagenschütz – und verbindet darin historische Fantasie mit der Sinnlichkeit von Drag. Gemeinsam erschafft das Team eine immersive Performance über Geschlecht, Erbe und Erlösung – auf der Bühne und im Jetzt der Geschichte.