Twaliwo ist eine Redewendung in Luganda, der Sprache des Buganda-Stammes – eine der größten Volksgruppen des heutigen Ugandas – und bedeutet sinngemäß: „Wir waren einmal.“ Dahinter verbirgt sich die Vorstellung, dass es einmal eine Zeit gab, in welcher die Menschen in Harmonie miteinander lebten. Diese Zeit wird als ökonomisch und spirituell ausgewogen erinnert. Mittlerweile gilt sie als verloren, und Twaliwo ist zu einem Ausdruck für etwas Vergangenes geworden. Ein Material und eine Handwerkspraxis aus einer Zeit, die man mit „Twaliwo“ bezeichnen würde, ist die Herstellung von Lubugo: das Rindentuch aus Uganda. Die Praxis gehört zu den ältesten textilen Produktionsmethoden in der Menschheitsgeschichte und nutzt die Rinde des Feigenbaums Mutuba. Sie datiert 12.000 Jahre zurück, gehört mittlerweile zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit und wird durch die UNESCO geschützt.
»Twaliwo« erzählt mit Mitteln des dokumentarischen Tanztheaters die Geschichte des Rindentuchs – und von der Vielzahl traditioneller Tänze und Lieder, die mit diesem Stoff verbunden sind.
Christoph Winkler und Robert Ssempijja haben in den vergangenen Jahren mehrfach zusammengearbeitet und dabei einen künstlerischen Dialog zwischen Deutschland und Uganda vertieft. In »Twaliwo« findet diese Zusammenarbeit ihren vollen Ausdruck, mit Ssempijja als Co-Choreograf an Winklers Seite.