Produktionen

  • © Bernd Lindig

Die Vier in der Nähe

Hysterisches Globusgefühl

Du bist eine Person, wir sind vier. Du bist Zuschauer:in, wir sind Theater. Unsere Sehnsucht nach Nähe wandeln wir in ein lustvolles Spektakel nur für dich. Zusammen sind wir nah, wir sind keine Familie, nicht verheiratet und auf gar keinen Fall zu zweit. Zu viert bewegen wir uns ekstatisch und innig umeinander. Wir stoßen aneinander, wir reiben uns, wir wärmen uns gegenseitig – aber berühren tun wir uns wahrscheinlich nicht. Lange haben wir uns nur selbst gepudert, unergründliche Organismen in unseren Hautritzen erforscht und mit unseren Tränen den Abstand zwischen uns überwunden. Nach dieser ewig langen Zeit kommst du dazu. Und so performen wir exklusiv für dich die Auflösung jeglicher Exklusivität.

»Die Vier in der Nähe« ist eine Performance von Hysterisches Globusgefühl für nur eine Person im Publikum. In dem zwanzigminütigen Beziehungs Quickie suchen die vier Performer:innen nach Möglichkeiten eines grenzenlosen solidarischen Miteinanders und lassen sich selbst und ihre Beziehungsvorstellungen mutieren. Sie versuchen verzweifelt eins zu werden und drehen sich gemeinsam für eine einzige Person um Fragen, die sie immer aber nun mehr denn je beschäftigen und berühren. Was bedeutet es grundsätzlich miteinander in Kontakt zu treten? Wie können wir weicher werden? Und: wie bitteschön können wir vier Menschen auf einmal in die Augen schauen? Die Arbeit ist in Berlin im November-Lockdown 2020 in der 4. Etage des Ballhaus Ost entstanden.

Hysterisches Globusgefühl ist ein queer-feministisches Performancekollektiv aus Berlin. In ihren Arbeiten bewegen sich die Performer:innen an der Schnittstelle zwischen Kunst und politischer Aktion. Formen des Protests und Ästhetik der Subkulturen werden bei Hysterisches Globusgefühl verfremdet, auf ihre Grundformen reduziert und daraus neu entworfen. Antrieb ist die Suche nach alternativen Möglichkeiten, sich angesichts der diffusen politischen Verhältnisse zu positionieren. Die Frage nach bewusstem Handeln, politischer Interaktion und was Politik eigentlich ist oder sein könnte steht dabei im Zentrum ihrer Arbeit. Hysterisches Globusgefühl formierte sich erstmals 2011 und arbeitet seit 2016 am Ballhaus Ost.

Vergangene Termine
  • 19.8.2021
  • 20.8.2021
  • 21.8.2021
  • 22.8.2021

Dauer

20 Minuten

Sprache

In deutscher Sprache

von und mit

Hysterisches Globusgefühl (Elisabeth Lindig, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel, Laura Steinl)

Produktion

Milena Seidl, Birte Sonnenberg

 

Eine Produktion von Hysterisches Globusgefühl in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert durch das Programm Reload. Stipendium für Freie Gruppen der Kulturstiftung des Bundes.