Willkommen in einem Wohnzimmer, das sich in einen schwelenden Schauplatz des Erinnerns und Vergessens verwandelt. Hier, zwischen einer an Alzheimer erkrankten Großmutter und ihrer Tochter, prallen Welten aufeinander: ein Wechselspiel aus Wut, Trauer, Verzweiflung und Desorientierung.
Das Stück ist Teil eines Arbeitszyklus des Theater- und Filmmachers Tobias Yves Zintel, in dem er sich mit verschiedenen Facetten seiner eigenen Familiengeschichte auseinandersetzt: in »Mental Radio« (2012) und »Autistische Spiele« (2020/2021) erforscht er Aspekte der Neurodiversität und gesellschaftlicher Exklusion; In » das ist dunkel, das ist hell« (2017) beleuchtet er die Fragilität des Erinnerns und die Konstruktion von Erinnerungsräumen im Kontext von NS-Zeit, Familie und den daraus entstehenden Erzählungen und verzahnt diese mit gegenwärtigen Perspektiven; in »Damage Done« (2025) setzt er sich mit Demenz, Brüchen im Erinnern und familiären Dynamiken auseinander. Seine Arbeiten verbinden persönliche Biografie mit gesellschaftskritischer Reflexion und hinterfragen etablierte Narrative durch eine vielschichtige, medienübergreifende künstlerische Praxis.