3.7. 19:00 Gespräch #1 – Der Singkreisch, Gast: Death Metal Sängerin Britta Görtz
4.7. 19:00 Gespräch #2 – Der Gebärkreisch, Gast: Hebamme Jasmin Schütz
5.7. 19:00 Gespräch #3 – Der Kampfkreisch, Gast: Martial-Arts-Lehrerin Susie Kahlich
6.7. 19:00 Konzertantes Festmahl mit Chor der Kreischenden Weiber*
Wir zergrölen die patriarchale Erzählung! Die Antike wusste: eine samenhungrige hystéra (= Gebärmutter) wandert im Körper und verbeißt sich im Gehirn. Die „aufgeklärte“ Medizin befand mittels Experiment: ein Nervenleiden. Melanie Schmidli + Team klären auf: Nach Recherchen zu Raum, Bild und Körper, widmen sie sich nun dem Klang des Albtraums „Hysterie“. Mit einer Geräuschemacherin ergründen sie historische Sounds „hysterischer“ Frauen*, um verlautbar zu machen: Wie klang eingehegter Freiheitswille? Wie klingt Widerstand gegen strukturelle Gewalt an Weiblichkeit*?
An vier Abenden öffnet sich die Installation für Publikum: von einer Death Metal Sängerin lernen wir professionelles Knurren und Brüllen, mit einer Hebamme lauschen wir dem Tönen der arbeitenden hystéra und erleben die Potenz weiblicher* Stimmgewalt mit einer Ninjutsu-Meisterin. Zum Schluss laden wir euch ein zum Konzert der Kreischenden Weiber* mit festlichem Bankett. Kommet und höret, stellt Fragen, macht mit. Weinet nicht, aber schreit!
Bereits seit längerem beschäftigt sich die Schauspielerin und Regisseurin Melanie Schmidli in ihrem Arbeitszyklus Divina Hysterika mit dem Hysterie-Diskurs als Mittel des gesellschaftlichen Ausschlusses und der Unterdrückung von Frauen*. Der vielschichtige künstlerische Prozess erfolgt in wechselnden Formaten und Kollaborationen. »Kreischende Weiber*« ist die zweite Zusammenarbeit mit der Dramaturgin Almut Wedekind, der freien Künstlerin und Szenografin Barbara Lenartz sowie der Schauspielerin und Assistierenden Saskia Mommertz in diesem Kontext. Erstmals kollaboriert das Team mit der Soundkünstlerin und Geräuschemacherin Almut Schwacke.