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Die Suche nach der Ur-Oper

Das Helmi

Worüber man nicht sprechen kann, weil es irgendwie so groß und unfassbar ist, darüber kann man vielleicht singen. (Emir Tebatebai) 

Wir stellen uns vor, dass die Oper noch nicht existiert. Wir leben aber in einer opernreifen Zeit. Und überall drängen große Themen und niemand kann mehr zuhören. Also begeben wir uns auf die Suche nach einem unmittelbaren Ausdruck. Mit der Anordnung des Als-Ob (und leider der Exklusion von Opernprofis aber dafür mit der Inklusion einer traditionell sehr diversen Schar von Gäst:innen und Profis auf vielen Gebieten) brechen wir im Januar mit der ersten Premiere auf und die Reise wird das ganze Jahr andauern, bis es im Dezember die große Ururoper geben wird. Unsere Versuche sind auch Entertainment und unsere Zuschauer:innen kreative Mitgestalter:nnen. So wird die Ur-Oper mit der kreativen Kraft von allen wachsen, mit jedem Feedback jeder Kritik und jedem Gedanken. 

 

Ur-Oper #4 »I want to believe« ist die erste Mystery Ur-Oper vom Helmi Theater. Diese Oper basiert auf einer wahren Begebenheit.

Vater und Sohn kämpfen gemeinsam auf der Seite der Republikaner gegen das Franco Regime im spanischen Bürgerkrieg. Beide sind überzeugte Anarchisten, die die Freiheit des Menschen als hohes Gut ansehen. Der Kampf gegen den Faschismus endet mit einer Niederlage, und der Vater sieht den Freitod als einzigen Ausweg sich von dieser Hoffnungslosigkeit zu erlösen. Aber der 19 jährige Sohn Jean-Luc denkt nicht daran aufzugeben und schließt nach dem Einmarsch der Deutschen nach Frankreich sich der Résistance an. Jean-Luc ist mutig und aufmerksam. Seine Erlebnisse schreibt er später dann in Büchern auf, die in Frankreich aber auch in Spanien in der Nachkriegszeit große Beliebtheit finden. Er ist ein gefragter Zeitzeuge. Angesehene Historiker laden ihn zu Konferenzen und Kongressen ein. In diesen Versammlungen lernt er auch seine spätere Ehefrau Lucy kennen und der Sohn Adam kommt zur Welt. Alles verläuft bis zu den 90iger Jahren so wie bei allen anderen Familien in geordneten Bahnen. Dabei betont er öffentlich immer wieder seine politische Einstellung. Er war und ist Anarchist. Eine Auffassung, die nicht mehr von vielen Menschen dieser spätkapitalistischen Zeit geteilt oder ernst genommen wird. Doch dann passiert ein Ereignis, dass seine Weltansicht erschüttert aber auch bestätigt. Der Großvater Jean-Luc verschwindet spurlos für eine Woche. Die ganz Familie ist in Sorge. Und dann steht er plötzlich vor ihnen und berichtet von einer Begegnung der dritten Art. Auf dem Weg mit dem Auto nach Hause, hätten Außerirdische ihn in ein unbekanntes Flugobjekt mitgenommen. Sie waren sehr freundlich gesinnt, und sechs Tage lang reiste er mit ihnen zusammen durch das Weltall. Beim Abschied gaben Sie ihm eine Botschaft mit, die mit seiner Überzeugung total übereinstimmt. Dieses Erlebnis kann er nicht für sich behalten und er schreibt einen Text darüber. Sein angestammter Verlag lehnt die Veröffentlichung des Skriptes ab. Man stempelte dieses „unwissenschaftliche“ Werk als Hirngespinst ab. Auch seine Familie distanziert sich von seinen Berichten über die Aliens. Besonders sein Sohn Adam will nichts mit dieser Angelegenheit zu tun haben. Er schämt sich dafür, dass sein Vater ein „Verrückter“ ist. Nur die 14 Jährige Enkelin Gloria steht voll hinter ihm. Sie möchte ihn glauben, weil ihr Großvater für sie ein großartiger und liebenswürdiger Mensch ist.

 

Das Helmi Puppentheater Kollektiv aus Berlin ist seit 2006 am Ballhaus Ost. Das Helmi verbindet viele künstlerische Sprachen und Richtungen in seinen Shows in denen stets auch die Helmi-Puppen und eine selbstgeschriebene Musik Hauptrollen einnehmen. 

 
Was bisher geschah #1-#3

In Ur-Oper #3 kommt der Sehnsuchtsort »Dreamtopia« zur Entfaltung kommt. Eine Frau, die sich jeden Morgen ihre Haare schön macht und das passende Outfit für den Tag findet. Mit dem Elektro Roller zur Arbeit fährt und sich in ihrem Beruf sehr engagiert. Vielseitig sind ihre Tätigkeiten, so ist sie Tierärztin, Modedesignerin, Projektmanagerin, Pilotin, Feuerwehrfrau, Polizistin und Make-up Artistin. Ein Mensch, der gerne anderen Menschen in vielen Lebensbereichen hilft. Egal ob als Babysitterin, als gute Freundin, die einfach zuhört oder als Rettungsschwimmerin den Strand bewacht. Eine Person, die sich für den Schutz der Delphine einsetzt. Zum Schwimmen trägt sie einen Bikini. Zum Reiten trägt sie schicke Reitstiefel und einen Helm. Mit ihrem Campingwagen erkundigt sie die Berge. Sie klettert die Felsen hinauf und spielt am späten Nachmittag gern Tennis und ab und zumal fährt sie gerne Rollerblade. Und abends veranstaltet sie gerne Partys, wo ihre vielen Freunde sich um ihren Swimmingpool versammeln und fröhlich feiern und tanzen.

Ur-Oper #2 ist ein Märchen: Alles was ein Junge hatte, war seine Glückshaut. Die nackte Glückshaut und der Wunsch zu atmen, zu leben. Es sollte weitergehen! Gnadenlos und düster: der kalte Fluss, die Rufe im Wald, die blinden Tiere oder auch der Mann auf dem Pferd. Dann wieder das Abendrot, die Wesen der Dunkelheit und endlich das alte Schloß. Wer nichts hat, hat auch nichts zu verlieren und Hilfe kommt oft unverhofft. Glückshaut gibt nie auf und geht bis in die Hölle but hell ain’t a bad place to be as a wise guy once said!

Ur-Oper #1 »Ich fühls nicht« ist inspiriert von einem Comic der schwedischen Künstlerin Liv Strömquist. Ausgehend von Leonardo de Caprios emotionalem Burnout, wird die dramatische Frage aufgeworfen, ob sich die Fähigkeit zu Lieben angesichts von unendlichen Wahlmöglichkeiten, Stress, Kapitalismus und Selbstverwirklichung aus unserer Mitte verabschiedet hat? Aber was bedeutet Lieben überhaupt? Ist nicht alles, was vor unserer Zeit passiert und gedacht wurde, sowieso toxisch? Ich fühls nicht klingt natürlich verkehrt und paradox im Operngenre. In der italienischen Oper singt man ja eher von Ich fühls. Aber Augenblick! Wir befinden uns ja eben nicht im klassischen Operngenre sondern in der unbekannten Welt der Ur-Oper. Vielleicht erforscht die Ur-Oper ja den dunklen Raum jenseits der Gewissheiten? Und gibt es einen Stoff, der die Oper mehr verdient als die Suche nach Liebe?  Eine Gruppe von postwoken Dudes mit einem Haufen selbstgebastelter Puppen, versucht sich der Challenge zu stellen, diesem hintersinnigen feministischen Werk irgendwie gerecht zu werden. Sie werden viele Figuren basteln müssen, wir werden dem Comic durch die Zeit folgen bis zu Sokrates und wieder zurück in die Gegenwart.

Premiere

  • 19.1.2023

Nächste Termine

  • 1.4.2023, 22:00
  • 13.5.2023, 22:00
  • 3.6.2023, 22:00
  • 1.7.2023, 22:00
  • 2.9.2023, 22:00
  • 7.10.2023, 22:00
  • 4.11.2023, 22:00
Vergangene Termine
  • 19.1.2023
  • 20.1.2023
  • 21.1.2023
  • 22.1.2023
  • 4.2.2023
  • 4.3.2023

Tickets

Tickets: 5 Euro
Auf Onlinetickets werden zusätzlich zum Basis-Ticketpreis durch den Anbieter Reservix 10% VVK-Gebühr und 2,- Euro Servicegebühr erhoben.

Dauer

60 Minuten

Sprache

deutsch

#4 von und mit

Louise Pons, Jakob Dobers, Emir Tebatebai

#3 von und mit

Katharina Försch, Jakob Dobers und Emir Tebatebai

#2 von und mit

Emir Tebatebai, Florian Loycke, Brian Morrow

#1 von und mit

Emir Tebatebai, Florian Loycke, Brian Morrow, Jakob Dobers, Felix Loycke, Iris Christidi, Kara Schröder, Louise Pons, Nolundi Tschudi

Bühne und Gestaltung

Student:innen der Bühnenbildklasse der UdK unter der Leitung von Prof. Janina Audick

Produktion

Judith König und ehrliche Arbeit

Partner

Theater RambaZamba, Glanz und Krawall, Meine Damen und Herren (Hamburg), Cora/ Peter Frost und Familie, Kinderkilombo Kleinow, Institutet Vitsaniemi (Markus Öhrn) 

Presse und ÖA

Richard Mattmüller

 
Eine Produktion von Das Helmi in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und der Bühnenbildklasse der UdK unter Leitung von Prof. Janina Audick. Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Ballhaus Ost Medienkooperation: taz