«schreiben schwulsein kommunistsein, glaube liebe hoffnung, kindlich tuntig selbstbewußt.»
Ronald M. Schernikau ist schwul und Kommunist. Er lebt in der BRD und will unbedingt in die DDR. Sein Ziel: Ein Studium am Literaturinstitut «Johannes R. Becher» und die DDR-Staatsbürgerschaft. Pointiert, kämpferisch, albern, erhaben. Schwule Fantasien mischen sich mit politischer Analyse. Klassik begegnet Camp. Glamour trifft auf Trauer. 1991 bereits stirbt Schernikau an AIDS.
Die musikalische Lesung möchte euch einen queeren Autor nahe zu bringen, der bedauerlicherweise 1991 seiner AIDS-Erkrankung erlag. Noch kurz vor seinem Tod stellte Schernikau das Buch „Legende“ fertig. Das Manuskript blieb lange Zeit unveröffentlicht. Schernikaus Opus Magnum ist Bibel und Travestie, Epos und Musical, ist als dokumentarische Bestandsaufnahme beider Deutschlands in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts von nachgerade bestürzender Aktualität – und immer heiter vertieftes Spiel mit der Änderbarkeit der Welt.
Tucké Royale und Jens Friebe haben sowohl getrennt als auch gemeinsam bereits zu Schernikau gearbeitet. Kristin Bönicke ist Nachlassverwalterin Schernikaus und arbeitet an einer Edition seiner Briefe für den Verbrecher Verlag. Elmira Bahrami wirkte bereits bei der ersten Aufführung des Programms am Theater Basel mit.