Produktionen

  • © Nadia Perlov

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Mit Wirkung VI: the land speaks to me of something shared: a prayer for ancestral rhythms

Eine Relaxed Veranstaltungsreihe über intensive Themen

Im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe Mit Wirkung steht die Solidarität im Kampf gegen deutschen Rassismus, mit einem besonderen Fokus auf antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus. Die sechste und letzte Veranstaltung von Mit Wirkung widmet sich mit der performativen Recherche der Künstler*innen Anna Lublina und Samuel Hatchwell [hoyah] den oft übersehenen und häufig ausgelöschten Aspekten jüdischer Identität sowie den Wurzeln und den geteilten Geschichten, die auf die jüdisch-muslimische Welt zurückzuführen sind.


Rhythmus reist, Rhythmus migriert, Rhythmus passt sich an, Rhythmus widersetzt sich. Rhythmus ist Vibration, die den eigenen Herzschlag mit dem Herzschlag eines anderen synchronisiert. In dieser Performance ist Rhythmus Ausdruck jüdischer Diaspora, er reicht zurück in die Zeit, in der jüdisch-muslimische Welten miteinander verflochten waren. In Welten, die nicht definiert waren durch Grenzen, Nationalismen oder Teilungen, die im Zuge des Kolonialismus entstanden sind. Künstler*in Anna Lublina und Musiker hoyah arbeiten mit Stepptanz, erweiterten Stimmtechniken und Live-Mixing, und stellen sich die Frage, was uns die politische und kulturelle Geschichte des diasporischen jüdischen Rhythmus (und seine Verkörperungen) in einer Zeit lehren kann, die von Polarisierung und Gewalt geprägt ist.

 

Anna Lublina und das Team sind allesamt Künstler*innen, die im Geiste der Doykeit versuchen, aus der Enge des Nationalismus zu fliehen.

 

Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch statt.

Die Aufführung am 25.4. ist Teil von »Mit Wirkung. Eine Relaxed Veranstaltungsreihe über intensive Themen«. Am 26.+27.4. finden weitere Aufführungen im regulären Programm statt.

 

Hinweise zur Barrierefreiheit


Bei Fragen zu Barrierefreiheit, meldet euch bitte bei Agnieszka Habraschka. Agnieszka wird bei der Veranstaltung als Access Person anwesend sein und dich bei allen Fragen/Bedarfen rund um Barrierefreiheit unterstützen.


Genereller Hinweis zu Inhalt und sensorischen Reizen


In Mit Wirkung geht es um Antisemitismus und anti-muslimischen Rassismus in Deutschland.
Alle Gruppen beinhalten Beteiligung der Teilnehmenden in Form von Gesprächen oder Vorstellungen des Erarbeiteten in kleiner oder großer Runde (nur wer will). Erhöhte Lautstärke bei Gruppenarbeit im Saal! Essensgeruch bei der Gruppenarbeit. Es gibt weiter unten detaillierte Inhaltsangaben, Angaben zu sensorischen Reizen zu jeder Gruppenarbeit und Angaben zu Allergenen der KüFa.

Relaxte Veranstaltung


Die Veranstaltungen finden in einer relaxten Athmosphäre statt.
Verschiedene Formen der Aufmerksamkeit sind willkommen. Es wird verschiedene Sitzmöglichkeiten, Stim Toys*, Decken, Getränke und Speisen (auch glutenfreie und vegane Alternativen) geben. Du kannst dich während der Veranstaltung bewegen, sitzend oder liegend teilnehmen, Stim Toys* benutzen. Du kannst dir selbstständig Pausen nehmen und jederzeit rausgehen, sowie wieder hereinkommen. 

Sitzmöglichkeiten
Stühle, Sitzsäcke, Sitzkissen, Teppiche

Rückzugsraum
Es gibt einen Rückzugsraum mit Sitzsäcken, Liegemöglichkeiten, sowie Decken und Stim Toys*.

*Stim Toys sind kleine, beruhigende Objekte wie Stressbälle, Knete oder Druckringe, die besonders neurodivergenten Menschen helfen, ihr Nervensystem zu regulieren.

Was ist eine relaxte Veranstaltung?
Relaxte Veranstaltungen orientieren sich am Format der Relaxed Performance und zielen darauf ab, Barrierefreiheit insbesondere für neurodivergente Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten/Schmerzen/Personen mit unsichtbaren Behinderungen anzubieten. Dabei wird Barrierefreiheit nicht nachträglich hinzugefügt, sondern ist Teil des Veranstaltungskonzepts. Sowie bei Theatervorstellungen, gibt es auch bei Veranstaltungen oft implizite Verhaltensregeln, die es neurodivergenten Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten/Schmerzen schwer machen, uneingeschränkt teilzunehmen. Beispiele hierfür sind Erwartungen wie still auf Stühlen zu sitzen, sich wenig zu bewegen oder keine selbstständigen Pausen zu nehmen. Solche Konventionen erschweren vielen Menschen die Teilnahme. Diese Regeln/Erwartungen sollen mit dem Format der relaxten Veranstaltung aufgehoben werden.

Zudem bieten relaxte Formate gerade bei emotional aufreibenden oder mit Trauma verbundenen Themen eine sensible Herangehensweise. Zu Beginn jeder Veranstaltung teilen wir mit euch verschiedene Körperübungen, die das zentrale Nervensystem beruhigen sollen und die ihr für euch oder als Gruppe miteinander ausführen könnt.

Zeitplan:


6:30 – 7:00 Ankommen in Ruhe (Soft Arrival)
7:00 – 8:15 PERFORMANCE
8:20 – 8:40 Pause
8:40 – 9:10 Essen
9:10 – 9:40 Fragen & Antworten (Q&A)

Inhaltsangaben / Sensorische Reize / Allergene: the land speaks to me of something shared: a prayer for ancestral rhythms – Anna Lublina & Samuel Hatchwell (hoyah)


Performance in Englisch, Hebräisch und Arabisch 75 Minuten Die Performance erforscht Rhythmen, die auf jüdisch-muslimische Welten zurückgehen. Sie reflektiert darüber, wie das Entstehen nationaler Ideologien und soziopolitischer Entwicklungen Rhythmen und Musik beeinflusst haben. Die Performance ist eine Auseinandersetzung mit oft ausgelöschten und übersehenen Aspekten jüdischer Identität, Wurzeln und geteilter Geschichten.

Inhaltsangaben:
-Lang anhaltendes und wiederholtes Schlagen auf nackte Haut (auf der eigenen und einer anderen Brust)
-Körperkontakt zwischen den Performer*innen
-Nähe zwischen Performerinnen und Publikum
-Dunkle Bühnenatmosphäre, teils völlige Dunkelheit (Black)
-Rhythmische, repetitive Bewegungen und Gesang
-Potenziell überwältigende Klangdichte
-Poesie mit Bezug auf Gewalt, Herkunft, Zugehörigkeit und Transformation
-Narrativer Text über Vertreibung, Kolonialismus, Diaspora, kulturelle Aneignung und Erinnerung
-Text ist durch Verzerrung nicht immer verständlich
-Verweise auf historische Traumata wie Holocaust, Vertreibung jüdischer und muslimischer Gemeinschaften, Kolonialisierung
-Thematisierung von Aneignung palästinensischer Musik in israelischer Kultur
-Kritische Auseinandersetzung mit Nationalstaatlichkeit, Reinheit, Identität und kollektiver Geschichte

Sensorische Reize:
-Dunkle Raumbeleuchtung mit punktuellen Spots
-Leichtes Klatschen auf nackter Haut über lange Zeiträume
-Klangliche Verzerrung von Stimmen (Echo, Reverb, Verstärkung)
-Lange Phasen lauter rhythmischer Geräusche (Steppen, Trommeln auf Metall)
-Metallisches Klopfen und Trommeln auf Dosen (Tin Cans als Instrumente)
-Zwei Blacks (völlige Dunkelheit), ca in der Mitte und am Ende Subwoofer-Sound, der wie ein Generator klingt
-Plötzliche Wechsel zwischen Klangdichte und Stille
-Starke visuelle Kontraste (z. B. reflektierendes Metall durch Bodenlicht)
-zwei Szenen, in denen Hazer verwendet wird (eine kurz vor dem Anfang, die andere kurz vor dem Ende)
-Langsam anschwellende Gesänge, die sich überlagern
-Überlagerung von Stimmen und Geräuschen bis zur Ununterscheidbarkeit Geruch von Knoblauch

Essen – Jasmina Al-Qaisi


Das Essen wird nach der Pause als Ritual zubereitet. Es besteht vor allem aus Finger Food und wird auf Papptellern serviert. Es gibt keine Tische, an denen Teilnehmende zum Essen Platz nehmen können.

Inhaltsangaben:
Publikum kann sich daran beteiligen Knoblauch zu zerstoßen

Sensorische Reize:
Geräuschkulisse durch Gespräche, viele Menschen sprechen gleichzeitig Geruch von Essen und vor allem Knoblauch

Allergene:
-Knoblauch
-Butter (enthält Laktose)
-Weißer Salz-Käse (enthält Laktose)
-Schwarzkümmel
-Sesam
-Lauch
-Weizen und Gluten
-Glutenfreie Alternative: Kartoffeln
-Evtl. Konservierungsstoffe

Q&A


Dies ist ein offenes Gespräch. Da es sich um ein offenes Gespräch handelt, können keine exakten Inhaltsangaben gemacht werden. Mögliche Themen sind:

Inhaltsangaben:
-Jüdisch/arabische Identität
-Auslöschung durch Staatlichkeit
-Vielfalt jüdischer Identitäten
-Auslöschung durch Zionismus

Räume und WC


Ein durchgehend zugänglicher, stufenloser und ebenerdiger Zugang (inkl. Bordsteinrampe) von der Straße zum Gebäude und zum Saal von einer Breite mit mind. 150 cm ist vorhanden. Die Bodenoberfläche im Hof ist leicht uneben.
Die Veranstaltung findet im Saal statt, dieser ist ebenerdig. Der Saal, wird durch eine 194 cm breite Doppeltür betreten. Dann gibt es eine zweite Doppeltür, die ein Eingangsmaß von 180 cm hat. Die dritte Flügeltür, durch die das Publikum in den Saal gelangt, ist 136 cm breit. Es gibt keinen Aufzug.
Die Bar ist leider nur über eine Treppe im ersten Stock zu erreichen und daher nicht für Rollstuhlfahrer*innen zugänglich. Es gibt 17 Stufen zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stock.
Im Veranstaltungssaal/-bereich ist Platz für Rollstühle oder Rollatoren gegeben und es gibt die Möglichkeit der besonders geeigneten Platzreservierung und/oder den Saal vorzeitig zu betreten.

Barrierefreies WC
Es gibt eine rollstuhlgerechte Toilette im Erdgeschoss des Gebäudes. Der Zugang zu dieser Toilette erfolgt über den Flur und ist 198 cm breit. Der Eingang zur Toilette ist 79 cm breit.

Anfahrt


Die nächstgelegene Haltestelle ist U-Bahnhof Eberswalderstr.
Die U Bahn Station verfügt über einen Aufzug. Die U Bahn Station befindet sich an einer Kreuzung mit viel Auto-und Passant*innenverkehr.
Von dort aus führen Teile des Weges ins Ballhaus Ost über Kopf­steinpflaster.
Der Theatereingang ist durch den Torbogen im Hof des Hauses in der Pappelallee 15.

Parkplätze
In der Pappelallee befinden sich Parkplätze im öffentlichen Raum am Straßenrand. Das Theater kann keine eigenen Parkplätze anbieten.

Vergangene Termine
  • 25.4.2025

Tickets

Eintritt frei
Plätzereservierung über karten@ballhausost.de

Dauer

75 Minuten

Sprache

englisch, hebräisch, arabisch

Performance

Anna Lublina, Samuel Hatchwell (hoyah)

Dramaturgie

Gry Tingskog

Text

Jasmina Al-Qaisi, Anna Lublina

Raum, Kostümdesign

Julie Weitz, Laura Stellacci

Lichtdesign

Gry Tingskog

Outside Eye

Romuald Krężel

Tap Dance Support

Mariana Souza Prét

Vocal Support

Alex Piasente-Szymański

Produktionsmanagement

Marit Buchmeier, Lisanne Grotz | xplusdrei Produktionsbüro

 
Eine Produktion von Anna Lublina in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und Produktionhaus Naxos. Gefördert vom Ottilie Roederstein Stipendium des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur; Kulturamt Frankfurt am Main; Kulturamt Gießen; Fonds Darstellende Künste mit Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Entwicklung unterstützt durch das LAB am English Theater Berlin und dem Ma’r’ayah Fellowship for Jewish and Muslim artists am Künstlerhaus Bethanien.