Strudel aus Verpackungsmüll zirkulieren im Ozean. Feminine Haie leuchten. Flinke Hände falten Oversize Origami. Seile werden zu Nudeln, zu Gedärmen, zu Geisternetzen. Care-Ballett und Slow-food Porn treffen am Wok-Lagerfeuer einer asiatischen Megacity aufeinander. In einer Tanzperformance entlädt sich der visuelle Kosmos einer glutamatgeschwängerten Fast Food Welt. Schwer verdauliche Lebensrealitäten führen in absurde Gewässer. Ein Ritual, das eurozentristische Sichtweisen sinnlich befragt.
Mit der Arbeit »Yum Yum« untersucht Haus Sommer die Zusammenhänge von (kulinarischen) Kulturen, Verdauungsprozessen und künstlichen Welten. Durch die Reflexion hydrofeministischer Ansätze, dem Gedanken folgend, dass wir alle “Bodies of Water” sind, entsteht eine oszillierende Projektionsfläche für eine kritische Auseinandersetzung mit antiasiatischem Rassismus.
Haus Sommer ist das Netzwerk-Label der Tänzerin und Choreographin Dasniya Sommer. In wechselnden Kollaborationen mit verschiedenen Künstler:innen befragt und erweitert sie die Formensprache des klassischen Balletts unter dem Einfluss von Shibari, Body Art und zeitgenössischer Performance Kunst.
Den Prozess und die Performance gestalten der Schauspieler Michael Schumacher vom inklusiven Ensemble Meine Damen und Herren, die MMA-Performerin und Poetin Fungi Fung, die eco feministische Tänzerin Tara Jade Samaya, sowie Yui Kawaguchi, deren tänzerisch-choreografischer Ansatz sich im Spannungsfeld von Tradition, Gegenwart, Ost und West bewegt.
Content Note
Das Stück thematisiert anti-asiatischen Rassismus. Auf der Bühne kommen Fesseltechniken zum Einsatz.
Im Anschluss an die Vorstellung am 13.5. findet an der Bar der fünfte Teil von »Die Suche nach der Ur-Oper« von Das Helmi statt.