Bei Fragen zu Barrierefreiheit, meldet euch bitte bei Agnieszka Habraschka. Agnieszka wird bei der Veranstaltung als Access Person anwesend sein und dich bei allen Fragen/Bedarfen rund um Barrierefreiheit unterstützen.
Alle Gruppen arbeiten auf dem Erdgeschoss und sind ohne Treppen erreichbar.
Relaxte Veranstaltung
Die Veranstaltungen finden in einer relaxten Athmosphäre statt.
Verschiedene Formen der Aufmerksamkeit sind willkommen. Es wird verschiedene Sitzmöglichkeiten, Stim Toys*, Decken, Getränke und Speisen (auch glutenfreie und vegane Alternativen) geben. Du kannst dich während der Veranstaltung bewegen, sitzend oder liegend teilnehmen, Stim Toys* benutzen. Du kannst dir selbstständig Pausen nehmen und jederzeit rausgehen, sowie wieder hereinkommen.
Sitzmöglichkeiten
Stühle, Sitzsäcke, Sitzkissen, Teppiche
Rückzugsraum
Es gibt einen Rückzugsraum mit Sitzsäcken, Liegemöglichkeiten, sowie Decken und Stim Toys*.
*Stim Toys sind kleine, beruhigende Objekte wie Stressbälle, Knete oder Druckringe, die besonders neurodivergenten Menschen helfen, ihr Nervensystem zu regulieren.
Was ist eine relaxte Veranstaltung?
Relaxte Veranstaltungen orientieren sich am Format der Relaxed Performance und zielen darauf ab, Barrierefreiheit insbesondere für neurodivergente Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten/Schmerzen/Personen mit unsichtbaren Behinderungen anzubieten. Dabei wird Barrierefreiheit nicht nachträglich hinzugefügt, sondern ist Teil des Veranstaltungskonzepts. Sowie bei Theatervorstellungen, gibt es auch bei Veranstaltungen oft implizite Verhaltensregeln, die es neurodivergenten Menschen oder Menschen mit chronischen Krankheiten/Schmerzen schwer machen, uneingeschränkt teilzunehmen. Beispiele hierfür sind Erwartungen wie still auf Stühlen zu sitzen, sich wenig zu bewegen oder keine selbstständigen Pausen zu nehmen. Solche Konventionen erschweren vielen Menschen die Teilnahme. Diese Regeln/Erwartungen sollen mit dem Format der relaxten Veranstaltung aufgehoben werden.
Zudem bieten relaxte Formate gerade bei emotional aufreibenden oder mit Trauma verbundenen Themen eine sensible Herangehensweise. Zu Beginn jeder Veranstaltung teilen wir mit euch verschiedene Körperübungen, die das zentrale Nervensystem beruhigen sollen und die ihr für euch oder als Gruppe miteinander ausführen könnt.
Inhaltsangabe/Sensorische Reize/Allergene
Mehmet Arbag und Anna Sabel
Text und Audio auf Deutsch, Gespräch auf Deutsch.
Während der Gruppenarbeit wird ein Text vorgelesen und eine Audiodatei angehört. Beides wird dann besprochen.
Text: „Und was ist noch über Antisemitismus unter Muslim*innen zu sagen?“
Inhaltsangaben:
-Es geht um die rassistische Behauptung, dass muslimische Menschen antisemitisch sind.
-Es geht darum, wie antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus zusammenhängen.
-Der Text thematisiert, wie Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen Religion oder Kultur anders behandelt werden, anhand von Beispielen wie Beschneidung und Fasten.
Audio: Versicherheitlichung
Inhaltsangaben:
-Es geht um Rassismus und wie bestimmte Gruppen als Gefahr konstruiert werden.
-Der Beitrag spricht über die Auswirkungen von Sicherheitsmaßnahmen.
-Menschen wehren sich gegen ungerechte Sicherheitsmaßnahmen.
Sensorische Reize:
-Die Audiodatei hat eine Länge von ca. zehn Minuten.
-In der Audiodatei wechseln sich viele Stimmen ab.
Sisi Olubowale – Collage Against the Machine
Gespräch auf Englisch/Deutsch.
Während der Gruppenarbeit wird gemeinsam an einer Collage gebastelt.
Inhaltsangaben:
-In der Gruppenarbeit reflektieren die Teilnehmenden über persönliche oder kollektive Gedanken und Emotionen zu Themen der Gleichberechtigung, Kollaboration und der Gestaltung einer gleichwertigen Gesellschaft im Kontext von anti-muslimischem Rassismus und Antisemitismus in Deutschland.
-Die Aktivität fordert die Teilnehmer*innen auf, mit Zeitungen zu arbeiten und Collagen zu erstellen, die potenziell Bilder von Konflikten, Kriegen und Gewalt enthalten können.
Sensorische Reize:
-In der Gruppenarbeit wird mit Scheren und Klebstoffen gearbeitet.
-Mögliche Geräusche von Papier, das zerschnitten oder gerissen wird.
Agata Lisiak
Texte auf Englisch und Deutsch, Gespräch auf Englisch.
Während der Gruppenarbeit werden zwei Texte gemeinsam gelesen und besprochen.
Text 1: Ursula K. Le Guin – „The Ones Who Walk Away From Omelas“
Inhaltsangaben:
-Beschreibungen von Gewalt an, Vernachlässigung und extremem Leiden eines behinderten Kindes
-Ableistische Sprache
-Diskussion über das moralische Dilemma, das Wohl von vielen gegen das Leid eines einzelnen Kindes abzuwägen.
-Thematisierung sozialer Ungerechtigkeit und die ethischen Fragen, ob das Leiden einer einzelnen Person für das größere Wohl der Gesellschaft akzeptiert werden kann.
-Reflexion über die Verantwortung der Gesellschaft für das Leid ihrer verletzlichsten Mitglieder.
-Erwähnung von Rausch und psychoaktiven Substanzen.
-Verwendung von Ironie
Text 2: Rosa Luxemburg – „Die Ordnung herrscht in Berlin“
Inhaltsangaben:
-Auseinandersetzung mit der politischen Lage und den gewaltsamen Ereignissen nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin.
-Diskussion über die brutale Niederschlagung der Spartakusaufstände und die Rolle der sozialdemokratischen Regierung.
-Grafische Darstellungen von Gewalt, Mord und brutalen Repressionen.
-Themen von Krieg, politischer Gewalt und Unterdrückung.
-Erwähnung von Waffen.
Dr. Dörthe Engelcke
Texte auf Deutsch/Englisch, Gespräch auf Deutsch.
Während der Gruppenarbeit wird eine Stellungnahme und zwei Definitionen zu Antisemitismus gemeinsam gelesen und besprochen
Stellungnahme zu dem am 29.01.25 vom Bundestag angenommenen Antrag „Antisemitismus und Israelfeindschaft an Schulen und Hochschulen entschieden entgegentreten sowie den freien Diskursraum sichern“
Inhaltsangaben:
-Kritische Analyse des geplanten Bundestagsantrags zur Bekämpfung von Antisemitismus und Israelfeindschaft an Schulen und Hochschulen.
-Thematisierung der Isolation von Antisemitismus und der Vernachlässigung anderer Formen von Diskriminierung, speziell anti-muslimischem, anti-palästinensischen und Rassismus allgemein.
-Auseinandersetzung mit der einseitigen Fokussierung auf jüdische Bevölkerung in Israel und der Vernachlässigung der Geschichte der palästinensischen Bevölkerung.
-Kritik an der Gefahr einer Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit und des Diskursraums aufgrund der Sicherheitsdiskurse und der potenziellen Zensur von kritischen Positionen.
Jerusalem Declaration on Antisemitism
Inhaltsangaben:
-Definition von Antisemitismus.
-Erwähnung von Diskriminierung, Vorurteil, Feindseligkeit oder Gewalt gegen jüdische Menschen.
-Beschreibung antisemitischer Stereotypen, wie die Vorstellung einer jüdischen Weltverschwörung oder der „unsichtbaren Macht“ von jüdischen Menschen.
-Unterscheidung zwischen legitimer Kritik an Israel und antisemitischen Aussagen, insbesondere im Kontext Israel und Palästina.
IHRA Definition of Antisemitism
Inhaltsangaben:
-Definition von Antisemitismus
-Erwähnung von Hass, Hetze, Verleumdung oder Gewaltakte gegen jüdische Menschen
-Besondere Betonung liegt auf der Kritik an Israel, die als antisemitisch eingestuft werden kann.
Tabea Böker – Solidarität_en & Utopie
Schreiben in jeder Sprache, Gespräch auf Deutsch/Englisch.
Während der Gruppenarbeit wird sowohl in Kleingruppen als auch in der großen Gruppe zusammen gearbeitet. Dabei kann geschrieben, offen miteinader gesprochen und gespielt werden.
Inhaltsangaben:
-Benutzung von Emotionskarten, d.h. Karten auf denen visuell Gefühle dargestellt werden
-Auseinandersetzung mit dem Konzept der Solidarität und deren praktischer Umsetzung.
-Diskussion über mögliche Zielkonflikte innerhalb von Solidaritätsbewegungen.
-Der Austausch ist offen und abhängig von dem was die Teilnehmenden teilen wollen. Es ist daher nicht möglich konkrete Inhaltsangaben zu der Gruppe zu geben. Mögliche Themen, die angesprochen werden können:
*Erfahrung mit Repressionen.
*Erfahrungen mit Antisemitismus.
*Erfahrungen mit Rassismus, insbesondere antimuslimischem Rassismus.
*Erfahrungen mit unsicheren Aufenthaltsbedingungen und Illegalisierung.
*Thematisierung von Unterdrückung und Marginalisierung.
*Reflexion über (gesellschaftliche) Ausschlüsse.
Sensorische Reize:
-In der Gruppenarbeit wird mit visuellen Emotionskarten gearbeitet.